Die Wanderungen der Flughunde

Tier: Flughunde

Viele Flughunde sind extrem mobil. Auf ihrer nächtlichen Reise vom Schlaf- zum Fressplatz legen sie teilweise über hundert Kilometer pro Nacht zurück und verbreiten dabei Pollen und Samen. Dadurch spielen die Tiere eine Schlüsselrolle bei der Bestäubung und Vermehrung von Pflanzen und tragen zur natürlichen Erneuerung von Wäldern und zur menschlichen Ernährung bei.

Der Palmenflughund (Eidolon helvum) ist die häufigste Flughundart in Afrika. Die Tiere bilden saisonal große Ansammlungen. Noch ist wenig darüber bekannt, wo die Tiere überall vorkommen, ob die verschiedenen Kolonien miteinander vernetzt sind und welche Rolle sie für Ökosysteme spielen. Dafür sind detaillierte Kenntnisse über ihr Bewegungsverhalten wichtig. Auch die Auswirkungen von Jagd und Lebensraumzerstörung auf ihre Populationszahlen sind noch unklar.

All dies können wir nur durch die Verfolgung von Individuen ermitteln. Deshalb werden wir Eidolon helvum mit Icarus-Sendern ausstatten und ihre Wanderungen durch Afrika verfolgen. Die Sender kommunizieren regelmäßig mit der Internationalen Raumstation (ISS) und laden ihre Daten hoch. Dadurch können wir die Tiere selbst in entlegenen Regionen der Erde lokalisieren. Dies soll uns auch dabei helfen herauszufinden, wo die Tiere in Kontakt mit Krankheitserregern kommen, die auch dem Menschen gefährlich werden können.

Standort: Westafrika

Kontakt: Dina Dechmann & Martin Wikelski, Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz

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