Alleine nach Afrika

Tiere: Kuckucke

Der Zug der Singvögel gehört zu den beeindruckendsten Naturereignissen. Es gleicht einem Wunder, wie Vögel ihre Reisen meistern und über viele Jahre hinweg gemeinsam am selben Ort ankommen. Selbst Jungvögel legen tausende Kilometer alleine zurück und finden zuvor die noch nie besuchten Überwinterungsgebiete.

Noch sind viele Details des Vogelzuges unbekannt, da es schwierig ist, die Bewegungen der Vögel über lange Strecken hinweg zu verfolgen. Dank Icarus können Wissenschaftler nun verschiedene Arten von Kuckucken auf ihren Flügen verfolgen, bei denen Jungvögel ganz ohne erfahrene Artgenossen ihre Reise auf sich nehmen. Dies lehrt die Forscher etwas darüber, woran sich die Vögel orientieren und wie die Routen im Laufe der Evolution entstanden sind. Außerdem können sie testen, ob junge Kuckucke ihre Flugrichtung anpassen können, wenn sie vom Weg abgekommen sind, und ab welchem Alter sie das können.

Darüber hinaus wollen die Wissenschaftler künftig mit noch leichteren Sendern selbst kleine Singvogelarten ausrüsten und so überprüfen, ob sich die Ergebnisse auch auf andere Zugvögel übertragen lassen. Dank der kurzen Generationenfolge kleiner Vögel lassen sich die Folgen von Umweltveränderungen auf die Überlebens- und Vermehrungsfähigkeit leichter untersuchen.

Standort: Europa & Afrika

Kontakt: Kasper Thorup, Center for Macroecology, Evolution and Climate, University of Copenhagen, Dänemark

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